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Rhinogobius cf. lungwoensis

 

Rhinogobius lungwoensis (Herre, 1935)

  Rhinogobius cf. lungwoensis
 Familie: Gobiidae
 Wissenschaftlicher Name:

Rhinogobius lungwoensis

 Deutscher Name: N/A
 Synonyme : N/A
 Herkunft: Hanjiang River basin in Guangdong Province, China

Seit ich mich etwas intensiver mit den im Handel angebotenen "Rhinogobius wui" beschäftige, ist mir aufgefallen, daß sehr viele unterschiedliche Arten unter der Trivialbezeichnung "Weißwangengrundel" angeboten werden. Einige dieser Arten verpaaren sich vermutlich untereinander, andere wiederum gar nicht. So kann es passieren, daß ein Käufer auf der Suche nach einem passenden Partner für sein bereits vorhandenes Tier eine ganz andere Art bekommt und die Tiere quasi immer noch allein sind.

Die R. cf. lungwoensis sind eine besondere Art des duospilus-Komplexes. Sie sind unglaublich neugierig, Distanzverhalten ist ein Fremdwort für sie. Kaum angekommen, sitzen die Wildfänge 2 Minuten später an der Scheibe und albern mit meinem Finger rum. Ich hab selten einmal so neugierige duospilus-ähnliche gesehen.

Obendrein sind sie auch noch ausgesprochen hübsch. Auffällig ist, daß sie beinahe komplett schwarz werden, wenn sie balzen. Im Ruhezustand sind sie oft am Körper blau, die Kiemendeckel ab und an schokofarben. Sie sind echte, kleine Verwandlungskünstler.

Ausserdem sind sie für den duospilus-Komplex wieder auffällig klein und kompakt. Diese Kompaktheit gefällt mir so besonders gut an ihnen.

Männchen:
Rhinogobius cf. lungwoensis maleDie Männchen werden bis 5 cm groß und haben einen kräftigen orangen Flecken in der 1. Rückenflosse, die 2. Rückenflosse und die Afterflosse sind orange gesäumt.
Unter den Kiemendeckeln sieht man auf den "Wangen" (Branchiostegal Membran) ~30 rote Streifen. Ihr Kopf ist breiter und bulliger als der eines Weibchens.
 Weibchen:
Rhinogobius cf. lungwoensis femaleDie Weibchen werden 4,5 cm groß und sind relativ farblos. Sie haben keine roten Streifen auf den Wangen.
Beckeneinrichtung:  
 Wasserart:  Süßwasser
 Härtebereich:  weich bis hart
 pH:  neutral
 Temperatur: 15°C - 24°C
 Leitwert:  180 bis 450 µS
Beckengröße:  ab 40 cm Kantenlänge

Bodengrund Sand oder feiner Kies.
Boden mit flachen Steinplatten, höheren Steinen und kleineren Pflanzen strukturieren.
Höher wachsende Pflanzen mit großen Blättern und Wurzeln zum Aufsitzen.
Kräftige Strömung.
Sauerstoffreiches Wasser.

Futter:
Im Grunde sind Grundeln einfach nur verfressen. Deshalb weiß ich auch von anderen Haltern, daß deren Tiere Frost- sowie auch Flockenfutter annehmen.
Meine konnte ich bisher allerdings noch nicht davon überzeugen. Die fressen grundsätzlich alles, was lebt und ins Maul passt. Auch Zwerggarnelen. Man sollte sich also von ihrer geringen Körpergröße nicht täuschen lassen. So ein Grundelmaul geht ganz schön weit auf.
Inzwischen wird auch Frostfutter ohne Probleme angenommen. Nur bei Trockenfutter wird gestreikt.
Vergesellschaftung:

Die Grundeln lassen sich bedingt vergesellschaften.
Man sollte darauf achen, daß die Mitbewohner nicht zu groß und nicht zu schnell beim Futter sind. Duospilus-ähnliche brauchen zu Anfang etwas länger, bis sie bemerken, daß Futter kommt. Da kommen sie bei schnellen Fressern leicht zu kurz.

Sie selbst sind als Mitbewohner nicht zimperlich, da sie auch untereinander recht ruppig sind. Sensible Fische können dabei schnell unter Streß geraten.

Ich selbst halte sie zusammen mit Aphyosemion australe und Corydoras paleatus. Auch mit Pseudomugil gertrudae oder Stiphodon percnoptherygionus gab es keine Probleme.

Zucht:

Rhinogobius duospilus JungtiereDie Zucht gelingt relativ einfach, wenn man ein paar Voraussetzungen beachtet.

Eine nächtliche Temperaturabsenkung um einig Grade und dazu reichlich gehaltvolles Futter bringt die Männchen schnell in Balzstimmung.

R. cf. lungwoensis legen ihren Laich unter flachen Steinen oder in hinten geschlossenen Röhren ab. Das Männchen gräbt unter dem Stein eine Höhle und lockt ein Weibchen hinein. Das Weibchen hängt die Eier an die Decke, also den flachen Stein und das Männchen bewacht dann das Gelege bis zum Schlupf und befächelt dieses ausdauernd mit seiner Rückenflosse.
Es ist sinnvoll, die Gelege ca. 2 Tage vor dem Schlupf aus dem Elternbecken zu nehmen, denn die Eltern stellen den geschlüpften Larven nach.

Ich stelle dazu den Stein mit dem Gelege senkrecht in ein 12Liter-Becken, ohne Bodengrund, Wasserwerte ungefähr wie im Elternbecken, Temperatur max. 24° und 1 Erlenzapfen gegen Verpilzung des Laichs. Dazu wird ein Sprudelstein ins Becken gehängt und relativ dicht ans Gelege gebracht. Die Luftzufuhr wird so reguliert, daß das Gelege sanft bewegt wird.

Die Jungen schlüpfen nach ca. 10 Tagen. Beim Schlupf haben sie noch einen sehr großen Dottersack, der innerhalb weniger Tage aufgezehrt wird. Füttern kann man ab dem dritten Tag nach dem Schlupf mit Artemanauplien und Zyklops.

Nach 2-4 Wochen fressen die kleinen schon Mückenlarven und Tubifex. Mit 2,5 Monaten kann man bereits die Geschlechter unterscheiden.

 

 

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