Diese Zwerge sind anders, als ich es bisher bei ihren Verwandten erlebt habe. Sie werden nur 2 - 2,5 cm groß, sind aber im Gegensatz zu den anderen Arten alles andere als ruhig und zurückhaltend.
Was ich bisher beobachten konnte, hat bei mir häufig schallendes Gelächter hervor gerufen.
So hatte ich die Zwerge, in Ermangelung an Informationen zu ihren Wünschen bezüglich der Wasserparameter, zunächst bei den Sulawesigrundeln einquartiert, da diese Arten meist doch recht wärmeliebend sind.
Rein von den Parametern her schien ihnen das auch nicht zu widerstreben. Was die Mitbewohner anging, so sind die Glossogobius flavipinnis normalerweise nicht sehr zimperlich und mit 7 cm auch dreimal so groß wie diese Winzlinge hier. Auch verspeisen die durchaus gern mal einen anderen Fisch, wie z.B. Orizias.
Eins der Brachygobius-Männchen hatte sich eine Röhre auserkoren und eine der Glossogobius wohnte recht dicht daran, so dass die häufiger an der Röhre vorbei schwamm. Irgendwann hat es dem kleinen Jack-Russel-Terrier unter den Grundeln dann wohl endgültig gereicht! Er schiesst aus der Röhre heraus und auf die Glossogobius zu (ich schwöre, der hat gekläfft!)! Die arme Sulawesi-Grundel war völlig verstört und hat den Rückzug angetreten. Die hat dann bestimmt den anderen gesagt: "Geh da bloss nicht dran vorbei. Da wohnt der Bekloppte!", denn danach haben alle anderen auch einen ziemlichen Bogen um die Röhre gemacht.
Nach einiger Zeit habe ich die Brachygobius doch in ein anderes Becken gesetzt, in dem es nicht so warm ist. Dort sitzen sie nun mit den vietnamesischen Rhinogobius leavelli bei ca. 22° und wechselnden Leitwerten zusammen. Auch gegen den R. leavelli wissen die Herrschaften sich hervorragend durchzusetzen.
Und... seitdem wird dort gebalzt und gelaicht, was das Zeug hält.
Auch bei den B. sp. ozelot ist das typische Balzverhalten der Brachygobius zu beobachten. Die Männchen verlieren plötzlich ihre kompletten, schwarzen Streifen und Tupfen, werden ganz golden und flitzen wie verrückt durchs Becken. Boxen ein Weibchen an: "Ey, Kleene, haste Bock?" und wenn die nicht will, flitzen sie zur Nächsten, bis sie ein williges Mädchen gefunden haben. Die wird dann zielstrebig in die Röhre getrieben.
Es brüten tatsächlich mehrere Männchen in unmittelbarer Nähe zueinander, ohne sich an die Gurgel zu gehen.
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