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Artemia


artem2Artemia ist eine Gattung von Krebstieren aus der Familie der Artemiidae. Sie gehören zu den Kiemenfüßern. Sie leben normalerweise in salzhaltigen Binnengewässern und sind Filtrierer. Das bedeutet, sie filtern ihr Futter aus dem Wasser, was impliziert, daß sie sehr feines, schwebendes Futter benötigen wie z.B. Phytoplankton, Hobby Liquizell oder JBL Artemio Fluid.
Im Handel werden die Dauereier der Artemia verkauft. Diese müssen trocken gelagert werden und können durch Einbringen in Salzwasser zum Schlupf gebracht werden.

Bei Artemia gibt es 2 verschiedene Arten von Futterzucht: die Erzeugung von Artemia-Nauplien zur Aufzucht von Jungfischen oder zur Ernährung von Kleinfischen und die Zucht ausgewachsener Artemia zur Verfütterung an erwachsene, größere Fische. Ersteres ist relativ einfach, zweiteres stellt manchen vor ernsthafte Herausforderungen.

Erzeugung von Artemia-Nauplien:
Zur Erzeugung von Artemia-Nauplien gibt es unterschiedliche Methoden. Entweder nimmt man flache Schalen, die vorzugsweise eine dunkle Kammer besitzen (wie z.B. die Hobby-Artemia-Schalen) oder belüftete Flaschen der Marke Eigenbau oder ebenfalls im Handel erhältliche (wie z.B. JBL Artemio).
Egal, welche Form man bevorzugt, bleibt die Vorgehensweise doch relativ gleich: Man setzt Salzwasser mit 24g/l (Spülmaschinensalz oder Siedesalz) an und stellt den pH-Wert mit Hilfe von Natron auf ca. pH 8 ein. Diesen prüft man ganz einfach mit Teststäbchen für den Pool. Wichtig ist, dass der pH-Wert nicht über 8,5 ist und nicht unter 7,5. Denn ansonsten ist die Schlupfrate gering bis 0.

In der Schale streut man die benötigte Menge der Artemia-Zysten (Dauereier) auf die Oberfläche des äussersten Rings. Dabei sollte man darauf achten, dass man nicht zu viele Eier einstreut, da das Wasser durch die übrig bleibenden Schalen und absterbende Nauplien schnell Bakterien ansetzt, die schädlich für die Nauplien sind. Dann schlüpft nichts mehr und man wirft zu viele Eier weg. Das ist bei dem Preis für Artemia-Zysten nicht sinnvoll. Versorgt man nur ein Aquarium mit Nauplien, reicht eine Teelöffelspitze für einen Tag vollständig aus.
Die Nauplien schlüpfen nach 18-24 Stunden, je nach Temperatur des Standortes. 24°C Raumtemperatur (oder auch Untergrundtemperatur) wären ideal. Die Nauplien bewegen sich nach dem Schlupf Richtung Licht und sammeln sich in dem Siebchen in der Mitte. Dort kkönnen sie mit dem Sieb entnommen, leicht abgespült und sofort verfüttert werden.
Die Hobbyschale hat den Vorteil, dass die Nauplien zwischen 18 und 36 Stunden nach und nach schlüpfen und man so mehrmals täglich verfüttern kann. Nach spätestens 48 Stunden sollte die Schale gereinigt und frisch angesetzt werden. Deswegen ist es gut, 2 Schalen zu besitzen, die man im Abstand von 36 Stunden ansetzt, so hat man permanent Nauplien zur Verfügung.

Bei den Inkubatoren gibt man die benötigte Menge Artemia-Eier in die Flasche, füllt diese mit dem vorbereiteten Salzwasser auf und stellt die Flasche an einen wärmeren Ort. Licht ist kein Muss, hilft aber, ebenso wie der pH-Wert und die Temperatur, beim Schlupf.
Je nach Art der Artemia schlüpfen diese nach 18-36 Stunden. Dann stellt man die Luftzufuhr ab und lässt die Flasche ca. 5 Minuten ruhen. Dabei setzen sich die leeren Schalen der geschlüpften Artemia oben ab und die Nauplien sinken nach unten. Leider sinken auch die ungeschlüpften Eier nach ganz unten und liegen dann bei einem Inkubator mit Ablasshahn direkt vor diesem Hahn. Um diese nicht mit zu verfüttern, weil sie bei Jungfischen zu Darmverschlüssen führen können, sollte man ein wenig Wasser zunächst in einen anderen Behälter ablassen und erst dann die Nauplien in einem Sieb auffangen.

Die Schalen und Flaschen müssen danach gründlich gereinigt werden, um eine Entstehung von Bakterien im nächsten Ansatz zu vermeiden. Solche Bakterienpopulationen führen zu schlechten Schlupfraten. Bei den Inkubatoren muss man darauf achten, auch den Luftschlauch und die Ablassvorrichtung gründlich zu reinigen.

Aufzucht von Artemia:
Artemia Zuchtkübel mit Selco S. parkleIch habe mich zu Beginn lange Zeit sehr schwer getan mit der Zucht von ausgewachsenen Artemien. Die Probleme waren vielfältig. Eines der größten war, das richtige Futter zu finden und Ammoniakbildung zu vermeiden. Ein weiteres war, den Behälter ab und zu zu reinigen, ohne daß gleich die gesamte Population starb. Aber so nach und nach fand ich des Rätsels Lösung.

Zunächst: Artemia vertragen absolut kein frisch angesetztes Salzwasser. Will man eine Zucht ansetzen, sollte das Salzwasser mindestens eine Woche vorher vorbereitet werden. Dazu setzt man ebenfalls Wasser mit 15g/l Wasser an und lässt es eine Woche in dem Behälter mit leichter Belüftung laufen, in dem man später auch die Artemia züchten möchte. Ich halte meine in einer 40 Liter Plastikwanne, die eigentlich einmal eine Ordnungsbox aus dem Baumarkt darstellte.

Ist das Wasser derart vorbereitet, kann man die Reste, die bei der Nauplienerzeugung entstehen, in diesen Behälter schütten. Dabei bleiben immer so viele Nauplien übrig, daß daraus eine hohe Population adulter Tiere gezogen werden kann.

Der Salzgehalt darf auch ruhig etwas höher werden. Allerdings produzieren die meisten Artemia-Arten ab 36g/l Dauereier, die sich dann auf dem Behälterboden sammeln. Das Ziel einer Zucht sollte aber sein, daß sich die adulten Tiere auch weiter vermehren. Deshalb ist es sinnvoller, den Salzgehalt zwischen 15 und 24 Gramm zu halten. Ausserdem sollte man das Salzwasser nicht mit Leitungswasser ansetzen, sondern entweder mit Osmose- oder vollentsalztem Wasser oder mit stillem Mineralwasser.

Gefüttert werden die Krebschen normalerweise mit Phytoplankton und diversen Futterangeboten aus dem Handel (z.B. Mikrozell oder Liquizell). Ich habe die Erfahrung gemacht, daß Phytoplankton allein die Population nicht wirklich vorwärts bringt, wenn es auch ein wertvolles Futter darstellt.
Am besten funktioniert, den Behälter an ein Fenster zu stellen und das Wasser zunächst grün werden zu lassen. Sobald dann die ersten Nauplien eingezogen sind, wird täglich mit einer Messerspitze aufgeschüttelter Trockenhefe gefüttert.
Muss das Aquarium oder der Behälter gereinigt werden (das sollte man alle 3-6 Wochen tun), saugt man das komplette Wasser ab, ohne den Bodengrund mit zu berühren. Dann den Behälter reinigen und das Wasser wieder einfüllen.

Die fertigen, großen Artemia entnimmt man mit einem etwas groberen Kescher. So bleiben die halbwüchsigen Artemia und die Nauplien im Wasser und man bekommt die verfütterungsfetigen Krebse heraus.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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